Sie können uns auch dann kontaktieren, wenn Sie unsicher sind, ob eine Psychotherapie Ihnen zur Linderung/Lösung Ihrer Beschwerden/Probleme helfen könnte. Wir besprechen dann gemeinsam, ob und inwieweit eine psychotherapeutische Behandlung in Ihrem individuellen Fall dazu geeignet sein könnte, Ihnen weiterzuhelfen.
Wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Psychotherapie sind auf Patientenseite der Wunsch, etwas zu verändern und die Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen und dem eigenen Erleben zu beschäftigen, sich darin unterstützen zu lassen und Neues auszuprobieren.
Der Begriff "Psychotherapeut/Psychotherapeutin" ist eine geschützte Berufsbezeichnung. Nur Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit entsprechender Approbation (d.h. Abschluss einer 3-5-jährigen Postgraduierten Ausbildung nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Psychologie bzw. der (Sozial-)Pädagogik bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) sowie bzw. Ärzte mit entsprechender Facharzt- bzw. Therapieausbildung dürfen diese Berufsbezeichnung führen (vgl. Psychotherapeutengesetz - PsychThG).
Psychotherapie ist eine besondere Heilkunde. Mit Hilfe von Psychotherapie können psychische Störungen von Krankheitswert festgestellt, geheilt bzw. gelindert werden. Psychische Störungen können heutzutage mittels geeigneter Verfahren objektiv und zuverlässig diagnostiziert werden. Wir wissen heute, dass psychische Störungen deutlich häufiger auftreten als allgemein bekannt ist. Nahezu jeder Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung.
Psychotherapie ist bei fast allen psychischen Erkrankungen wirksam. Dies wurde in zahlreichen Studien immer wieder belegt (vgl. z.B. BPtK, 2009 1). Dies ist auch der Grund dafür, dass gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen bei psychischen Erkrankungen in der Regel übernehmen. Darüber hinaus haben Psychotherapien im Vergleich zu rein medikamentösen Behandlungen nachhaltigere Effekte. Psychotherapie ist insgesamt sogar wirksamer als die Behandlung vieler körperlicher Erkrankungen (vgl. Margraf, 2009 2). Außerdem zeigt sich, dass durch die Anwendung von Psychotherapie Arbeitsunfähigkeitszeiten und Frühverrentungen verringert werden können, die in hohem Maße auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind. Durch die Anwendung von Psychotherapie werden somit volkswirtschaftlich gesehen mehr Kosten eingespart als durch diese verursacht werden (vgl. BPtK, 2013 3).
In Deutschland sind derzeit vier Therapieverfahren wissenschaftlich anerkannt: Verhaltenstherapie, Analytische Psychotherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Systemische Psychotherapie.
Im Rahmen der Verhaltenstherapie wird seit 2015 außerdem die Behandlung mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung) bei Posttraumatischen Belastungsstörungen von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und finanziert.
Literatur:
1) Bundespsychotherapeutenkammer (2009). Stellungnahme zur Prüfung der Richtlinienverfahren gemäß §§ 13 bis 15 der Psychotherapie-Richtlinie, Verhaltenstherapie.
Stellungnahme der Bundespsychotherapeutenkammer vom 10.11.2009; http://www.bptk.de/stellungnahmen.
2) Margraf, J.(2009). Kosten und Nutzen der Psychotherapie. Berlin: Springer.
3) Bundespsychotherapeutenkammer (Hrsg.) (2013). 10 Tatsachen zur Psychotherapie. BPtK-Standpunkt. http://www.bptk.de/publikationen/bptk-standpunkt.html